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  • ankerblatt

Poetry Slam - Wie viel ist genug?/ Was wirklich zählt


Anlässlich des globalen Klimastreiks am 24.09.2021 und der Hamburger Klimawoche habe ich mir einen Traum erfüllt und für den Sustainability Slam der ChangeMakers einen Text geschrieben. Ich habe es immer geliebt zu schreiben und zu dichten, bin in den letzten Jahren aber viel davon abgekommen und merke, wie sehr mich das Housesitten wieder zu meiner Kreativität zurück trägt und das genieße ich sehr.


Hier also nur der Text "Was wirklich zählt"


10.000 Dinge - so viel soll jeder von uns hier im Durchschnitt haben.

Alles von allem und in allen Farben

Wenn wir vom Kaufen sprechen, dann geht es meist um das was.

Jetzt heißt es Bambus statt Plastik oder Sachen aus Glas.

Doch die viel wichtigere Frage als das "WAS"

Sollte doch sein "Brauch ich das?"


In einer Welt von zu viel, zu bunt, zu laut

Wo unser vermeintlicher Wohlstand auf immer mehr von allem baut

Sollte da die viel klügere Fragen nicht lauten "WARUM?"


Warum brauchen wir in unseren Wohnungen immer mehr Platz?

Warum horten wir Belangloses wie einen Schatz?

Warum vergessen wir, was für uns als Menschen eigentlich wirklich zählt?

Warum merken wir nicht, dass trotz Allem etwas wichtiges fehlt?


In Online-Shops suchen wir oft einen Moment von Glück.

Doch statt Fülle leert sich unsere Seele mit jedem Stück.

Jedes Stück macht uns fetter, macht uns langsam oder schwerer.

Nichts davon füllt unser Herz wirklich, sondern macht die Leere nur noch Leere.


Und so handhaben wir es auch mit Mensch und mit Tier.

Schauen auf Oberflächlichkeiten und das Jetzt und Hier zwischen dir und mir

zählt gar nicht mehr.


Unsere Leben sind so vollgestopft mit Terminen und mit Sachen,

die unser Leben eigentlich nicht wirklich lebenswerter machen,

wenn wir mal ehrlich sind.


Und wir fühlen uns gefesselt von Allem.

Wollen allen gefallen

und halten uns in Mustern gefangen,

die uns Unmögliches abverlangen.


Ich frage mich: Muss das sein?


Was wäre, wenn weniger dass neue mehr wär'

und wenn für ein erfülltes Leben nicht immer mehr her

müsste?

Und wenn Nachhaltigkeit kein leeres Wort mehr, sondern zu einer Haltung würde,

wo wir Verantwortung als Befreiung verstehen und nicht mehr als Bürde.

Und wenn wir statt von Schuld von Verantwortung sprechen und jeder von uns sie für sich trägt

und sie nicht mehr allein in die Hand von "der Politik" oder "der Wirtschaft" legt.

Denn Fakt ist doch, wir alle zusammen sind die Gestalter unser eigenen Regeln.

So wie wir sie leben, können wir sie auch wieder umkegeln.

Sie sind nichts als das Ergebnis von dem, was wir tief in uns hoffen und glauben.

Wir können aufhören, uns unseres eigenen Glückes zu berauben.


Lasst uns aufhören und loslassen mit all dem Zeug, was wir nicht brauchen,

lasst uns aufhören in diesem Hamsterrad die nächste Runde zu laufen.


Wir werden die Welt nicht durch unsere Meinung verändern, sondern durch unser Handeln.

Also lasst uns unsere kollektive Hoffnungslosigkeit in Tatendrang umwandeln

Lasst uns nicht nur unser Leben ändern, sondern auch unser Ändern endlich leben

und unseren schönen worten für die Zukunft endlich die Kraft zu geben,

Realität zu werden.


Lasst uns gemeinsam kreative Wege für ein besseres morgen finden,

indem wir die Angst vor dem Nichts und die Gier nach allem überwinden.

Denn wenn alles plötzlich nichts mehr wert ist, dann wird das Nichts plötzlich zu allem

und vielleicht ist es der einen oder anderen von euch ja auch schon mal aufgefallen,

dass in unseren glücklichsten Moment unser Besitz überhaupt nicht zählt

und das oft die richtigen Menschen um uns sind, wenn da überhaupt nichts fehlt.

Und wenn es nicht mehr braucht, um glücklich zu sein,

erscheint die Angst vor dem Nichts dann nicht irgendwie nichtig und klein?


Wenn wir nicht verlieren können, was uns wirklich wichtig ist,

weil nicht dein Kontostand, sondern deine Lebensmoment bestimmen, wer du wirklich bist,

dann können wir auch nichts verlieren, wenn wir tun was uns entspricht

und können erfahren, dass keine Welt zusammenbricht,

wenn wir alles loslassen, was uns belastet

und man nicht mehr von der Kita zur Arbeit nach Hause hastet.

Veränderung ist möglich - und sie beginnt nicht da draußen sondern bei dir und mir

und es braucht auch keinen neuen Tag dafür, sondern sie startet jetzt und hier.

Jede unserer Entscheidungen zählt - auch auf der Arbeit und zu Hause.

Unsere Zukunft zu gestalten, macht zu keiner Zeit ne Pause.

Wir sind alle Teil des Problems und wir können alle Teil der Lösung sein. Was wir aus dieser Chance machen, entscheidet jeder für sich allein.


Aber wenn wir diese Chance kultivieren und sie uns gegenseitig schenken.

Geht das mit dem schöneren Morgen sicher schneller, als viele von uns denken.


Aber all das muss ich euch eigentlich auch nicht erzählen. Das Leben, was wir führen wollen, können wir heute und auch morgen wählen.

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